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Wertermittlung Gebäudeversicherung - richtig absichern 2025

Wertermittlung für die Gebäudeversicherung: Warum sie entscheidend ist und wie Sie den richtigen Wert ermitteln

Die korrekte Wertermittlung in der Ge­bäude­ver­si­che­rung ist ein zentrales Element, um Ihr Wohngebäude bedarfsgerecht abzusichern. Denn eine zu niedrige Versicherungssumme kann im Schadenfall drastische finanzielle Folgen haben. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie sich der Versicherungswert berechnet, warum der Wert 1914 so wichtig ist und welche Methoden Ihnen zur Verfügung stehen, um den richtigen Wert zu ermitteln.

Das Wichtigste auf einen Blick

 Wert 1914 als Rechengrundlage: Der Wert 1914 dient als stabiler Bezugswert zur Bestimmung der Versicherungssumme – er bildet die Basis vieler Verträge.

 Baupreisindex und Anpassungsfaktor: Durch Multiplikation mit dem aktuellen Baupreisindex wird der heutige Wiederaufbauwert des Gebäudes bestimmt.

 Mehrere Wege zur Wertermittlung: Ob über Wertermittlungsbogen, Gutachten oder Vergleichswerte – verschiedene Methoden führen zur passenden Versicherungssumme.

 Unter- und Überversicherung vermeiden: Eine realistische Wertermittlung schützt Sie vor finanziellen Nachteilen im Schadenfall.

 Wohngebäude- und Haus­rat­ver­si­che­rung ergänzen sich: Während die Wohngebäudeversicherung das Haus selbst absichert, schützt die Haus­rat­ver­si­che­rung Ihre Einrichtung.


Wohngebäudeversicherung – warum Wert 1914?

Der Wert 1914 wurde als stabiler Bezugswert eingeführt, weil er die wirtschaftlichen Turbulenzen der nachfolgenden Jahre nicht berücksichtigt. Durch die Multiplikation mit dem aktuellen Baupreisindex ergibt sich ein inflationssicherer und vergleichbarer Neuwert. Dieses Verfahren hat sich bis heute bewährt und wird nach wie vor von vielen Versicherern verwendet.


Wertermittlung-Wohngebaeudeversicherung


Wie berechnet sich der Ge­bäude­ver­si­che­rungswert?

Der Ge­bäude­ver­si­che­rungswert ist die Grundlage für die Versicherungssumme Ihrer Wohngebäudeversicherung. Im Fokus steht dabei der Wiederaufbauwert, also die Frage, wie viel es kosten würde, Ihr Gebäude heute in gleicher Art und Ausstattung neu zu errichten. Die Wertermittlung kann entweder über den historischen Wert 1914, den aktuellen Neubauwert anhand eines Wertermittlungsbogens oder durch ein professionelles Gutachten erfolgen. Ziel all dieser Verfahren ist es, eine realistische Einschätzung des Gebäudewertes zu erreichen und somit eine Unter- oder Überversicherung zu vermeiden.


Wie kann ich den Wert 1914 für mein Gebäude ermitteln?

Um den Wert 1914 für Ihr Gebäude zu ermitteln, können Sie auf verschiedene Methoden zurückgreifen. Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men stellen oft einen sogenannten Wertermittlungsbogen zur Verfügung, in dem Sie Angaben zu Baujahr, Wohnfläche, Bauart, Ausstattung und Sanierungsstand machen. Auf Basis dieser Daten wird der Wert berechnet. Alternativ kann ein unabhängiger Gutachter beauftragt werden, der den Wert professionell ermittelt.

Beispielsweise ergibt sich bei einem Einfamilienhaus mit 140 m² Wohnfläche und durchschnittlicher Ausstattung bei einem Baupreis von 1.200 Goldmark pro Quadratmeter ein Wert 1914 von 168.000.


Wie kann ich den Wert 1914 für die Ge­bäude­ver­si­che­rung umrechnen?

Der Wert 1914 dient als Rechenbasis für viele Ge­bäude­ver­si­che­rungen in Deutschland. Er bezeichnet den fiktiven Neubauwert Ihres Hauses im Jahr 1914 in Goldmark. Warum 1914? Dieses Jahr liegt vor den großen wirtschaftlichen Verwerfungen wie Inflation oder Weltkriegen und gilt daher als stabiler Vergleichswert. Zur Umrechnung auf heutige Verhältnisse wird der Wert 1914 mit dem jährlich angepassten Baupreisindex multipliziert. So ergibt sich der aktuelle Wiederaufbauwert Ihres Hauses.

Wie wird der Wiederaufbauwert in der Ge­bäude­ver­si­che­rung berechnet?

Der Wiederaufbauwert bezeichnet den Betrag, den ein Versicherer im Schadenfall zur Verfügung stellt, um das Gebäude in gleicher Art und Qualität neu zu errichten. Die Berechnung erfolgt auf Basis des Werts 1914, multipliziert mit dem aktuellen Anpassungsfaktor, der sich aus dem Baupreisindex ergibt.

Hat Ihr Gebäude beispielsweise einen Wert 1914 von 150.000 und liegt der aktuelle Index bei 18,3, ergibt sich ein Wiederaufbauwert von 2.745.000 Euro.


Was ist der Baupreisindex?

Der Baupreisindex ist eine Kennziffer, die die Entwicklung der Baukosten über die Zeit hinweg abbildet. Er wird regelmäßig vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht und berücksichtigt unter anderem die Preise für Materialien, Löhne und Dienstleistungen im Baugewerbe. In der Ge­bäude­ver­si­che­rung dient der Baupreisindex dazu, den historischen Wert 1914 in einen heutigen Wiederaufbauwert umzurechnen. Durch die jährliche Anpassung an die aktuelle Baupreisentwicklung sorgt der Index dafür, dass Ihre Versicherungssumme stets dem tatsächlichen Neubauwert entspricht. Das schützt Sie effektiv vor einer Unterversicherung infolge steigender Baupreise.

Übericht zum Baupreisindex von 2009 - 2025

2009 1187,7
2010 1199,6
2011 1232,8
2012 1230,4
2013 1263,0
2014 1289,4
2015 1310,3
2016 1330,7
2017 1358,3
2018 1396,7
2019 1454,3
2020 1523,0
2021 1568,3
2022 1672,3
2023 1963,7
2024 2134,8
2025 2192,4

Berechnungsbeispiel für den Wert 1914 mit dem Baupreisindex

Formel: Wert 1914 x Baupreisindex : 100 = Wiederherstellungswert in Euro

32.000 Mark (Wert 1914) x 2192,4 (Baupreisindex) : 100 = 701.568 € (Wiederherstellungswert)


Was ist der Anpassungsfaktor in der Ge­bäude­ver­si­che­rung?

Der sogenannte Anpassungsfaktor, auch als gleitender Neuwertfaktor bekannt, wird vom Statistischen Bundesamt ermittelt und gibt an, wie sich die Baupreise im Vergleich zum Basisjahr entwickeln. Steigen die Baupreise, erhöht sich auch die Versicherungssumme, ohne dass Sie selbst aktiv werden müssen. Sinken die Preise, wird die Versicherungssumme entsprechend angepasst. Der Anpassungsfaktor sorgt somit für eine dynamische und inflationssichere Absicherung Ihres Gebäudes.


Was kostet eine gute Ge­bäude­ver­si­che­rung?

Die Kosten einer Wohngebäudeversicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend sind unter anderem der Versicherungswert (z. B. der ermittelte Wert 1914), die Lage des Gebäudes, die Bauartklasse sowie der gewählte Versicherungsumfang, also ob Sie sich nur gegen Feuer, oder auch gegen Leitungswasser, Sturm, Hagel oder Elementarschäden absichern möchten.

Für einen ersten Überblick eignen sich Vergleichsportal wie Check24, auf denen Sie Tarife zahlreicher Anbieter einsehen können. Bekannte Gesellschaften wie Allianz, Domcura oder die Alte Leipziger bieten zudem eigene Rechner an, mit denen sich der Beitrag berechnen lässt. Dennoch ersetzt ein Vergleichsportal oder ein Onlinerechner keine persönliche Beratung. Erfahren Sie mehr zur Wohngebäudeversicherung.

Wie berechnet man den Zeitwert eines Gebäudes?

Der Zeitwert eines Gebäudes ist der aktuelle Marktwert unter Berücksichtigung von Alter, Zustand und Abnutzung. Man berechnet ihn, indem man vom Neuwert des Gebäudes die Wertminderung durch Alter und Zustand abzieht. Die Zeitwertberechnung kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn keine Neuwertversicherung besteht oder bei grober Fahrlässigkeit nur der Zeitwert ersetzt wird.

Was ist die Goldene Regel in der Ge­bäude­ver­si­che­rung?

Die sogenannte Goldene Regel besagt: "Versichern Sie Ihr Gebäude zum gleitenden Neuwert und nicht zum Zeitwert." Nur wenn Sie den gleitenden Neuwert zugrunde legen, ist gewährleistet, dass Sie im Schadenfall den kompletten Wiederherstellungswert erhalten – unabhängig vom Alter oder Zustand Ihres Hauses.


Was droht bei Unterversicherung?

Eine Unterversicherung liegt vor, wenn die tatsächlichen Kosten für den Wiederaufbau Ihres Gebäudes höher sind als die vereinbarte Versicherungssumme. Das bedeutet: Im Schadenfall erstattet die Versicherung nur einen Teil der Kosten, und Sie bleiben auf einem erheblichen Teil der Ausgaben sitzen. Beispiel: Wird der Versicherungswert auf 300.000 Euro angesetzt, der tatsächliche Wiederaufbau kostet jedoch 400.000 Euro, erhalten Sie im schlimmsten Fall nur drei Viertel des Schadens ersetzt. Diese Quotelung kann bei Totalschäden oder umfangreichen Reparaturen schnell zur finanziellen Belastung werden. Besonders gefährlich ist Unterversicherung bei alten Verträgen, die nicht regelmäßig aktualisiert wurden.

In unserem Ratgeber können Sie mehr erfahren zum Thema Wohngebäudeversicherung - richtige Schadenmeldung


Alternativen zum gleitenden Neuwert

Neben der weit verbreiteten gleitenden Neuwertversicherung bieten einige Versicherer auch Modelle mit fester Versicherungssumme oder Zeitwertabsicherung an. Bei einer festen Versicherungssumme wird ein fester Betrag vereinbart, der sich nicht automatisch an die Baukostenentwicklung anpasst – das kann langfristig zu einer Unterversicherung führen, wenn die Baupreise stark steigen. Eine Zeitwertversicherung ersetzt nur den aktuellen Wert des Gebäudes unter Berücksichtigung von Abnutzung und Alter – sie ist günstiger, bietet aber im Schadenfall deutlich weniger Leistung. Die gleitende Neuwertversicherung passt die Versicherungssumme hingegen jährlich automatisch an die aktuelle Preisentwicklung an und gilt als sicherste Lösung, um jederzeit ausreichend abgesichert zu sein.


Was ist der Unterschied Wohngebäudeversicherung zur Haus­rat­ver­si­che­rung?

Die Wohngebäudeversicherung schützt das Gebäude selbst inklusive aller fest verbauten Bestandteile wie Mauern, Dach, Fenster, Heizungsanlagen oder Sanitarinstallationen. Sie greift bei Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel und gegebenenfalls bei Elementargefahren. Die Haus­rat­ver­si­che­rung hingegen deckt den gesamten beweglichen Besitz innerhalb des Gebäudes ab, also Möbel, Kleidung, Elektrogeräte oder Schmuck. Darüber hinaus bietet sie Schutz bei Einbruchdiebstahl oder Vandalismus. Beide Versicherungen ergänzen sich sinnvoll, um Ihr Hab und Gut umfassend abzusichern. Hier erfahren Sie mehr zum Thema Haus­rat­ver­si­che­rung.


Finanzprofis-Allgaeu


Ihr Ansprechpartner rund um das Thema Wohngebäudeversicherung und Wertermittlung

Die korrekte Wertermittlung ist das Fundament jeder soliden Wohngebäudeversicherung. Wir die Finanzprofis Allgäu, als freier Ver­sicherungs­makler aus dem Allgäu unterstützen wir Sie dabei, den passenden Versicherungswert zu ermitteln.

Mit Standorten in Kempten und Sonthofen beraten wir Sie persönlich vor Ort oder flexibel digital – bundesweit. Unser Ziel ist es, Sie langfristig abzusichern: mit transparenter Beratung, regelmäßigen Anpassungen und zuverlässiger Unterstützung im Schadenfall. Vertrauen Sie auf unsere Erfahrung, wenn es um den richtigen Versicherungsschutz für Ihre Immobilie geht.


Zusammenfassung

Ob durch den Wert 1914, den Wertermittlungsbogen oder ein Gutachten: Eine korrekte Wertermittlung ist das Fundament Ihrer Wohngebäudeversicherung. Nur so vermeiden Sie Unterversicherung und sichern sich im Ernstfall den vollen Versicherungsschutz.


Häufig gestellte Fragen

Was passiert, wenn der Wert 1914 zu niedrig angesetzt wurde?

Wird der Wert 1914 zu niedrig angesetzt, besteht das Risiko einer Unterversicherung. Im Schadenfall ersetzt die Versicherung dann nur einen Teil der tatsächlichen Wiederherstellungskosten.

Ist die Wertermittlung auch bei älteren Gebäuden möglich?

Ja, auch bei älteren Gebäuden lässt sich der Versicherungswert zuverlässig ermitteln – etwa über einen Wertermittlungsbogen oder ein Gutachten, das den Zustand und die Sanierungen berücksichtigt.

Muss ich den Anpassungsfaktor selbst berechnen?

Nein, die Berechnung übernimmt in der Regel die Versicherung. Der Anpassungsfaktor wird jährlich automatisch angepasst und fließt direkt in die Prämienberechnung ein.

Kann ich meine Ge­bäude­ver­si­che­rung jederzeit anpassen?

Sie können Ihre Versicherung in der Regel zum Ablauf des Versicherungsjahres anpassen oder bei besonderen Umständen wie einer umfassenden Sanierung auch vorzeitig aktualisieren lassen.

Wie unterscheiden sich gleitender Neuwert und fester Neuwert?

Der gleitende Neuwert wird regelmäßig an die Baupreisentwicklung angepasst. Ein fester Neuwert bleibt unverändert – was bei stark steigenden Baukosten zu einer Unterversicherung führen kann.

 


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