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Wohngebäudeversicherung und Baupreisindex: Entwicklung, Berechnung, Auswirkungen

Baupreisindex und Wohngebäudeversicherung: Warum dieser Wert für Ihre Absicherung entscheidend ist

Wer eine Wohngebäudeversicherung abschließt, möchte sicherstellen, dass sein Haus im Schadenfall vollständig und korrekt abgesichert ist – vor allem im Fall eines Totalschadens. Doch wie lässt sich der Wert eines Gebäudes realistisch und fair bestimmen, insbesondere bei Preissteigerungen am Bau? Hier kommt der Baupreisindex ins Spiel. Er ist ein zentrales Instrument zur Ermittlung des sogenannten Versicherungswerts 1914, auf dessen Basis die Versicherungssumme einer Wohngebäudeversicherung kalkuliert wird. Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie der Baupreisindex funktioniert, warum er laufend steigt und welche Rolle er für Ihre Ge­bäude­ver­si­che­rung spielt.

Das Wichtigste auf einen Blick

 Der Baupreisindex misst die Entwicklung der Baupreise
Er zeigt an, wie sich Baukosten für Wohngebäude im Zeitverlauf verändert haben – Grundlage ist das Indexjahr 1914 = 100.

 Wert zur Ermittlung der Versicherungssumme
Die Wohngebäudeversicherung basiert auf dem Wert 1914, der mit dem aktuellen Baupreisindex multipliziert wird – so entsteht der gleitende Neuwert.

 Festlegung vom Statistischen Bundesamt
Die Aktualisierung erfolgt quartalsweise und bildet reale Baupreisentwicklungen in Deutschland ab.

 Der Index schützt vor Unterversicherung
Durch automatische Anpassung der Versicherungssumme bleibt der Schutz bei Preissteigerungen erhalten.


Was ist der Baupreisindex?

Der Baupreisindex ist ein statistischer Wert, der die Preisentwicklung im Baugewerbe abbildet – insbesondere für den Neubau von Wohngebäuden. Er zeigt, wie sich die Baupreise für Löhne, Materialien und sonstige Kosten seit dem Basisjahr entwickelt haben. Der aktuell verwendete Bezugswert ist das Jahr 1914 mit einem Indexwert von 100. Alle Folgejahre werden als prozentuale Veränderung zu diesem Wert dargestellt.


Baupreisindex


Wer legt den Baupreisindex fest?

Der Baupreisindex wird vom Statistischen Bundesamt (Destatis) berechnet und veröffentlicht. Die Werte basieren auf bundesweiten Erhebungen zur Preisentwicklung von Bauleistungen und werden quartalsweise aktualisiert. Grundlage sind reale Baukosten (Material, Löhne etc.) für standardisierte Einfamilienhäuser ohne Unterkellerung.

Für was wird der Baupreisindex verwendet?

Der Index dient vor allem der Versicherungswertermittlung für Wohngebäude. Versicherer nutzen ihn, um den heutigen Wiederherstellungswert eines Gebäudes zu bestimmen – auf Basis des sogenannten Werts 1914. Darüber hinaus findet der Baupreisindex Anwendung bei Baukostenkalkulationen, Wirtschaftsauswertungen und Preisgleitklauseln in Bauverträgen.


Wie hoch ist der Baupreisindex heute?

Der aktuelle Baupreisindex im Jahr 2025 liegt bei 2192,4. Das bedeutet: Im Vergleich zum Jahr 1914, das als Basis mit dem Wert 100 definiert wurde, haben sich die Baupreise mehr als verzwanzigfacht.

Entwicklung des Baupreisindex (2009–2025)

2009 1187,7
2010 1199,6
2011 1232,8
2012 1230,4
2013 1263,0
2014 1289,4
2015 1310,3
2016 1330,7
2017 1358,3
2018 1396,7
2019 1454,3
2020 1523,0
2021 1568,3
2022 1672,3
2023 1963,7
2024 2134,8
2025 2192,4

Die starke Steigerung seit 2020 zeigt deutlich, wie stark sich Baukosten durch Inflation, Rohstoffmangel und Fachkräftemangel erhöht haben. Genau hier schützt eine gleitende Neuwertversicherung das Wohngebäude vor Unterdeckung.


Wann wird der Baupreisindex aktualisiert?

Der Index wird vierteljährlich vom Statistischen Bundesamt aktualisiert – jeweils für das 1., 2., 3. und 4. Quartal eines Jahres. Versicherer verwenden meist den Index des Vorjahres zum Stichtag 1. Januar für Beitragserhöhungen oder Anpassungen.

Warum steigt der Baupreisindex?

Gründe für die Indexsteigerung sind:

 steigende Materialkosten (z. B. Holz, Stahl, Beton)

 höhere Löhne im Baugewerbe

 Energiepreise

 zunehmende Bauvorschriften und Standards

 Nachfrageüberhang im Immobiliensektor

Je teurer das Bauen wird, desto höher fällt der Index aus – und desto teurer wird auch der Wiederaufbau im Schadenfall.

Wie lange gilt der Baupreisindex?

Ein Indexwert gilt immer bis zur nächsten offiziellen Aktualisierung – also quartalsweise. Für Versicherungsanpassungen wird in der Regel der zuletzt veröffentlichte Jahreswert verwendet. Eine Anpassung Ihrer Wohngebäudeversicherung erfolgt somit meist jährlich, um auf aktuelle Baukostenentwicklungen zu reagieren.


Wo man den aktuellen Baupreisindex findet

Sie finden den offiziellen Baupreisindex auf der Website des Statistischen Bundesamts unter:
www.destatis.de

Gilt in jedem Bundesland ein unterschiedlicher Baupreisindex?

Nein – der Baupreisindex ist ein bundesweiter Durchschnittswert. Er gilt deutschlandweit einheitlich für die Kalkulation von Wohngebäudeversicherungen. Unterschiede im regionalen Baupreisniveau werden bei der Beitragsermittlung ggf. separat berücksichtigt, haben aber keinen Einfluss auf den offiziellen Index.

Wie hoch ist der Anpassungsfaktor in der Wohngebäudeversicherung?

Der Anpassungsfaktor (auch Gleitender Neuwertfaktor genannt) ergibt sich aus einer Kombination von Baupreisindex und Lohnentwicklung. Versicherer geben diesen jährlich bekannt. Er sorgt dafür, dass sich die Versicherungssumme automatisch an Preisentwicklungen angepasst wird.


Wie rechne ich mit dem aktuellen Baupreisindex?

Zur Wertermittlung für die Wohngebäudeversicherung verwenden Sie folgende Formel:

Versicherungswert heute = Wert 1914 × aktueller Baupreisindex / 100

Beispiel:
Wert 1914 = 25.000 Mark
Baupreisindex 2025 = 2192,4
→ 25.000 × 2192,4 / 100 = 548.100 Euro

Nutzen Sie dafür gern unsere Ratgeber: Wertermittlung Ge­bäude­ver­si­che­rung

Gilt der Baupreisindex auch für gewerbliche Gebäude?

Grundsätzlich ja – allerdings erfolgt die Bewertung gewerblicher Gebäude oft individuell oder mithilfe anderer Bewertungsmethoden (z. B. Sachwertverfahren). Für private Wohngebäude ist der Wert 1914 in Kombination mit dem Baupreisindex jedoch das Standardverfahren.


Finanzprofis-Allgaeu


Ihr Ansprechpartner rund um das Thema Baupreisindex & Wohngebäudeversicherung

Als unabhängiger Ver­sicherungs­makler aus dem Allgäu unterstützen wir Sie bei der korrekten Wertermittlung Ihres Wohngebäudes – ob Neubau, Altbau oder Modernisierung. Der Baupreisindex und der Wert 1914 spielen dabei eine zentrale Rolle für die Versicherungssumme. Wir helfen Ihnen, Unter- oder Überversicherung zu vermeiden und den passenden Versicherungsschutz für Ihr Haus zu finden. Persönlich vor Ort in Kempten, Sonthofen oder digital in ganz Deutschland. Vertrauen Sie auf objektive Beratung, transparente Tarife und langjährige Erfahrung.


Zusammenfassung

Der Baupreisindex ist ein zentrales Instrument zur Wertermittlung in der Wohngebäudeversicherung. Er spiegelt die Entwicklung der Baupreise seit 1914 wieder und sorgt für die automatische Anpassung der Versicherungssumme an aktuelle Baukosten. Durch die Berechnung des heutigen Werts über den Versicherungswert 1914 bleibt der Versicherungsschutz aktuell – auch bei Inflation und Preissteigerungen.


Häufig gestellte Fragen

Wie hoch ist der Baupreisindex 2025?

Der aktuelle Indexwert liegt bei 2192,4 – Stand 2025 laut Statistischem Bundesamt.

Warum basiert die Versicherungssumme auf dem Jahr 1914?

Weil dieser Wert inflationsunabhängig ist – er dient als stabiler Maßstab zur Berechnung über Jahrzehnte hinweg.

Muss ich den Index bei einer Ge­bäude­ver­si­che­rung selbst anpassen?

Nein, bei einer gleitenden Neuwertversicherung erfolgt die Anpassung automatisch durch den Versicherer.

Was passiert bei einem Totalschaden?

Die Versicherung zahlt den Betrag, der nötig ist, um das Gebäude nach heutiger Art und Güte neu zu errichten – basierend auf dem Indexwert.

Wie finde ich den Wert 1914 meines Hauses heraus?

Über unsere individuelle Wertermittlung Ge­bäude­ver­si­che­rung oder durch eine fachliche Gebäudebewertung.

 


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